Leitartikelarchiv

Hier finden Sie frühere Leitartikel von unserer Startseite in chronologischer Reihenfolge zur Ansicht. Weitere Aufsätze finden Sie im Bereich "Autoren" oder thematisch gegliedert unter "Themen".

Januar
Einsteins Religion (*)

April
Gibt es einen freien Willen?*

Juli
Die Konsequenzen der Quantentheorie*

Oktober
Quantentheorie und Theologie*

Dezember
Zeit und Ewigkeit*

* Diese Leitartikel finden sich auch im Buch zur Webseite, bzw. (*) eine Variante davon.

 

Zur Kreativität der Erde

Frank Vogelsang (Editorial)

Gerne werden die Forderungen in der Klimadebatte mit dem Slogan „Bewahrung der Schöpfung“ zusammengefasst. Dieses populäre Motto der Umweltschutzbewegung ist schon alt, bereits in den 80er Jahren wurde es im Rahmen der weltweiten Ökumene bekannt und beliebt. Es entstand damals der konziliare Prozess, der aus drei Kernforderungen bestand: Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung. Ist die Schöpfung also etwas Statisches, etwas, das man bewahren kann wie vielleicht alte Gegenstände aus der Kindheit? Ist die Schöpfung ein bestimmter, genau abgestimmter Zustand?

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Die Weite des Himmels

Frank Vogelsang (Editorial)

Was sehen wir, wenn wir in einer klaren Nacht in den Himmel über uns schauen, nach Möglichkeit fern von Städten und künstlichem Licht? Wir sehen eine Unzahl von Sternen, die kein Ende zu nehmen scheinen, je länger wir blicken, desto mehr Leuchtpunkte sind zu erkennen. Die Weite des Raums kann eine hypnotische Wirkung entfalten, einen Sog, der den Blick nicht an einem bestimmten Punkt ruhen lässt, sondern immer tiefer in die Weiten des Universums hineinzieht.

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Der ehrwürdige Drachen altert – Demografie und Digitalisierung in China

Michael Blume

Auf meinen Artikel über die medialen Potentiale der „digitalen Tyrannophilie“ habe ich mehrfach Nachfragen bekommen, ob ich denn mit einem „Sieg“ des „chinesischen Modells“ über das „Modell liberaler Demokratien“ rechne. Hat geregelte Freiheit einen Mehrwert gegenüber ungeregelter Autorität?
Und die Antwort ist: Nein, ich fürchte das chinesische Gesellschaftsmodell nicht. Denn auch dieses unterliegt einem Bereich der menschlichen Lebensführung, den bislang keine säkulare – auch keine digitalisierte – Weltanschauung gegenüber den Religionen dominieren konnte: Die Demografie.

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Nachhaltigkeit gestern heute und morgen

Frank Vogelsang (Editorial)

Wir leben in einer herausfordernden Zeit. Zunächst fällt jedem, wenn man heute einen Text so beginnt, die Corona Pandemie als vordringliche Herausforderung ein. Tatsächlich ist sie ja die Quelle vieler akuter Probleme und wirft von Anfang an auch theologische Fragen auf. Die relativ kurzfristige Belastung der Pandemie darf aber nicht die wesentlich drängenderen und langfristigen Probleme des Klimawandels in den Hintergrund schieben. Der Klimawandel hält nicht inne, weil gerade einmal eine Pandemie grassiert. Möglicherweise bieten die gesellschaftlichen Reaktionen auf die Pandemie Potentiale, die man auch für den Umgang mit dem Klimawandel nutzen kann, etwa ein verändertes Kommunikations- und Mobilitätsverhalten, weniger Dienstreisen und Fernflüge. Sicher ist das allerdings nicht. Und eine vollgültige Antwort auf den Klimawandel wäre das auch nicht.

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Die Bedeutung von Technik und Medizin und ihre ethische Reflexion

Frank Vogelsang (Editorial)

Technik erscheint in manchen Diskussionen als etwas, was zur menschlichen Kultur hinzukommt, was sein kann, aber nicht sein muss. Tatsächlich aber ist das Verhältnis Mensch - Technik unauflöslich. Der Mensch ist jenes Tier, das sich von Beginn seiner Existenz an Hilfsmittel angefertigt hat, um sein Leben zu erhalten. Er ist nach einer klassischen Definition „homo faber“, der herstellende Mensch.

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Die Gabe: Teilen, geben und schenken bei Menschen und anderen Tieren

Alexander Massmann

November und Dezember sind die betriebsamsten Monate im Einzelhandel: Im Weihnachtsgeschäft 2019 werden Kunden in Deutschland vermutlich zum ersten Mal über 100 Milliarden Euro ausgeben. Kinder bekommen ihren Adventskalender und freuen sich über Süßes; in Familien und unter Freunden wird das Weihnachtswichteln vorbereitet, doch manchmal "wackelt der Schwanz mit dem Hund" – das Kaufen und Schenken bestimmt Weihnachten und nicht umgekehrt. Doch gerade aus christlicher Sicht ist es kein Zufall, dass wir zu Weihnachten schenken.

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Die Antwort auf die Anthropodizee?

Michael Blume

Werden religiöse Mythologien durch wissenschaftliche Informationen überflüssig? Viele Menschen glauben dies immer noch. Dabei zeigt ausgerechnet die wissenschaftliche, interdisziplinäre Disziplin der Religionsdemografie immer massiver auf: Umso besser es Menschen geht und umso gebildeter sie im Durchschnitt sind, umso stärker stoßen sie an die philosophische Grundfrage der Anthropodizee: Warum soll Leben weitergegeben werden, wenn doch jedes Leben ohnehin nur leidet und letztlich sinnfrei wieder stirbt? Auf diese Frage haben bislang nur religiöse Traditionen empirisch wirksame Antworten gefunden. Erkenntnistheoretisch befriedigende Lösungen dieses paradoxen Befundes stehen noch aus. Fehlen uns dazu Begriffe – oder Informationen?

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Wie kann Gott in der Natur und in der Welt erfahren werden?

Christian Link

Die Bibel geht mit Selbstverständlichkeit davon aus, dass Gott, den „niemand je gesehen hat“ (Joh. 1,18), gleichwohl erfahrbar ist; dass die Welt eine theologische Aussage hat, die wir verstehen können, ja dass es durchaus nicht unmöglich ist, in ihren Spuren zu lesen. So heißt es im 19. Psalm: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt das Werk seiner Hände. Ein Tag sagt es dem andern und eine Nacht tut es der andern kund.“ Unbefangen erklärt das Buch Hiob (12,7-9): „Befrage doch das Tier, es wird dich lehren … Erzählen werden dir’s die Fische des Meeres: Wer weiß nicht Bescheid von dem allen, dass Gottes Hand dies gemacht hat?“ Die Welt ist durchlässig für die Wahrheit, die sich hinter Gottes Namen verbirgt. Die Natur ist transparent für ein uns entzogenes Geheimnis. Sie weist über sich selbst hinaus auf etwas, das nicht Natur ist und doch in jedem Einzelnen in ihr zur Erscheinung kommt. Doch wie bringen wir das mit den Evidenzen unseres modernen Weltbildes in Einklang?

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Ethische Überlegungen zum Genome Editing am Menschen

Alexander Massmann

Mit neuen Versuchen an Embryos möchten Forscher die Methoden des Genome Editing – oder der Genomchirurgie – perfektionieren, um Krankheiten zu lindern, zu heilen und ihnen vorzubeugen. Auch die vermeintliche genetische „Verbesserung“ gesunder Menschen wird diskutiert. Jüngst haben sich verschiedene Expertengremien zumindest im therapeutischen Bereich aufgeschlossen gezeigt. Dabei unterscheidet man somatische Eingriffe, also die Modifikation einzelner Zellen nach der Geburt, wobei Ei- und Samenzellen nicht betroffen sind, von Modifikationen der Keimbahn des Embryos. Auch wenn die somatischen Eingriffe von verschiedenen konkreten Faktoren eingeschränkt werden, dürften sie dennoch im menschlichen Anwendungsbereich am ehesten eine sinnvolle Perspektive bieten.

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Glaubte man im Mittelalter, die Erde sei flach?

Pablo de Felipe

Heutzutage betrachten die meisten Menschen die Annahme einer flachen Erde als ultimativen Nonsens und als wissenschaftliche „Ketzerei“. Anhänger einer flachen Erde genannt zu werden ist die schlimmste aller ‚wissenschaftlichen‘ Beleidigungen. Mehr als ein Jahrhundert wurde nun gerade dies einem ganzen Jahrtausend europäischer Geschichte vorgeworfen, welches als Bastion der christlichen Anhängerschaft des Glaubens an eine flache Erde angesehen wurde. In einem „finsteren Zeitalter“, so die Anklage, soll die Christenheit Wissen unterdrückt haben. Ist die Anklage aber begründet?

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Was ist Bewusstsein?

Hans-Dieter Mutschler

‚Bewusstsein’ scheint eines der schwierigsten Themen überhaupt. Der Grund liegt darin, dass wir zwar Gegenstände durch das Bewusstsein sehen, es selbst aber nicht. Es ist, wie man oft gesagt hat, ‚durchsichtig’. Hinzu kommt, dass Bewusstseins-zustände nur dem gegeben sind, der sie hat. Sie sind also ‚privat’, ausserdem unkorrigierbar: Habe ich Zahnschmerzen, dann habe ich Zahnschmerzen, punktum. Während ich mich über alle zeiträumlichen Gegenstände täuschen kann, ist dies bei meinen eigenen Erlebnisqualitäten unmöglich. Hier gibt es keine Differenz zwischen Sein und Schein. Was mir erscheint ist, was es ist.

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Betrachtung über die Beziehungen zwischen den Wissenschaften und religiösem Glauben

Werner Arber

Neugier ist eine grundlegende Eigenschaft des menschlichen Geistes. Einerseits ist sie die treibende Kraft für wissenschaftliche Untersuchungen zur Identifizierung von Naturgesetzen. Andererseits ist die Neugier auch die Grundlage für das Interesse eines jeden Menschen, die grundlegenden Gesetze der Natur zu kennen, als wesentlicher Beitrag zu seiner Suche nach Sinn und Wahrheit. Während die Naturwissenschaften bei weitem keine entsprechende Antwort auf alle Fragen geben können, insbesondere nicht auf jene, die die natürliche Sphäre übersteigen, nehmen verschiedene Glaubensformen (einschließlich derer, die religiösen Ursprungs sind) ebenfalls einen wichtigen Platz bei der Beantwortung der Sinnfrage ein.

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Die Gretchenfrage und die Wissenschaft

Ernst Peter Fischer

„Nun sag', wie hast du´s mit der Religion?“ So lautet die berühmte Frage, die das Fräulein Margarete im ersten Teil von Goethes „Faust“ dem gelehrten Mann der Wissenschaft mit diesem Namen stellt, während sie mit ihm einen Gartenspaziergang unternimmt, wie Verliebte es tun. Zwar versucht Faust diese ihm eher lästige, inzwischen als „Gretchenfrage“ sprichwörtlich gewordene Bitte um ein Bekenntnis abzuweisen, in dem er ein ganz anderes Thema anschlägt und abwiegelt: „Laß das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut“. Doch das fromme Fräulein lässt nicht locker, und Margarete formuliert ihre kleine Frage an den großen Mann punktgenau um: Heinrich, „Glaubst du an Gott?“.

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Fortpflanzungsmedizin - wie gut ist Familie planbar?

Stephan Schleissing und Christine Schliesser

Als bekannt wurde, dass die Unternehmen Facebook und Apple künftig für ihre Mitarbeiterinnen die Kosten für das Einfrieren von Eizellen finanzieren, war die Empörung hierzulande groß. Die Fortpflanzungsmedizin verändert unser Verständnis von Vater, Mutter und Kind. Erschüttert sie auch unser Verständnis von Familie?

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Musste der Mensch sein? Über das anthropische Prinzip in der Evolution

Hansjörg Hemminger

Das anthropische Prinzip in einer „schwachen“ Form besagt, dass das von uns beobachtbare Univer­sum so beschaffen sein muss, dass es Beobachter mit umfasst, die imstande sind, sich eine Vorstellung des Universums (oder der Abläufe in ihm) zu machen. Die biologische Form des Prinzips lautet, dass die Evolution so abgelaufen sein muss, dass ein intelligentes Wesen dabei entstand, das imstande ist, den Prozess der Evolution zu verstehen. Das klingt tri­vial, da wir Menschen erstens da sind, zweitens zum Universum und zur belebten Natur gehören, und drittens über Verstehensprozesse mit der natürlichen Welt interagieren. Was ist, muss auch möglich sein, also warum daraus ein Prinzip machen?

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Kann man Gott wissenschaftlich beweisen?

Dirk Evers

So oder ähnlich wird immer wieder gefragt, wenn es darum geht, ob ein Gottesglauben vernünftigerweise gerechtfertigt werden könne. Und in der Geschichte des Abendlandes, von den Anfängen im griechischen Denken bis heute, hat diese Frage viele Denker beschäftigt. Doch schon die Formulierung dieser Frage verlangt nach Klärungen. Zunächst einmal ist zu fragen, was denn überhaupt als ein Beweis in dem geforderten wissenschaftlichen Sinne gelten kann.

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Charles Darwin über die Religion

John Hedley Brooke

Was hatte Darwin zum Thema "Religion" zu sagen? Was waren seine religiösen oder auch anti-religiösen Glaubensvorstellungen? Glaubte er, dass seine Evolutionstheorie dem Glauben an einen Schöpfer widersprach? War es seine revolutionäre Wissenschaft, die ihn in einen Agnostiker verwandelt hat? Es ist wichtig, diese Fragen sorgfältig zu beantworten, denn Darwins Autorität und Beispiel werden oft herangezogen, um metaphysische oder theologische Behauptungen zu rechtfertigen, die weit über die Einzelheiten seiner evolutionären Biologie und die seiner wissenschaftlichen Nachfolger hinausgehen.

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Quantentheorie und Theologie

Jürgen Audretsch

Wer heute dem Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie folgen will, muss sich über Grundzüge der Quantentheorie informiert haben und darüber hinaus bereit sein, über seinen „theologischen Tellerrand" zu schauen. Die Quantenwelt ist fremder als die schon so oft beschriebene Welt der klassischen Physik. Sie verlangt einen neuen Umgang mit der physikalischen Wirklichkeit. Die vielen Berührungspunkte mit der Theologie zeigen, dass sich ein neues Nachdenken lohnt.

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Einsteins Religion - ​​​​​​​Beispiele der wechselseitigen Beeinflussung von religiösen und naturwissenschaftlichen Inhalten

Markus Mühling

Albert Einstein (1879–1955) hat mit seiner speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie die Welt verändert. Bekannt ist auch, dass er sich als religiöser Mensch verstand. Und Einstein ist – wie kein zweiter Wissenschaftler – auch zu einer Art Star der Popularkultur des 20. Jh. geworden, und das schon zu seinen Lebzeiten. Angesichts dieser Lage ist es nicht leicht, ein Urteil zu finden, wie sich Naturwissenschaft und Religion bei Einstein wechselseitig befruchtet haben. Noch Ende des 20. Jh. herrschten hier Vorurteile…

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Gibt es wissenschaftliche Indizien für ein Leben nach dem Tod?

Günter Ewald / Christian Hoppe

Seit Anfang 2011 stellt Clint Eastwoods Film "Hereafter - Das Leben danach" die Frage nach dem Jenseits. In dem Film geht es um Nahtoderfahrung und den Kontakt mit Verstorbenen. Was immer man von ihm halten mag, die Frage, ob es wissenschaftliche Indizien für ein Leben nach dem Tod gibt, ist auf jeden Fall eine aktuelle Frage, die im Folgenden von zwei Experten gegensätzlich beantwortet wird.

Günter Ewald  PRO "Ja, es gibt sie, zwar nicht als Beweise, aber als Hinweise"

Christian Hoppe CONTRA "Ewiges Leben – nicht Weiterleben nach dem Tod"

Und Gott schuf Darwins Welt – Schöpfung, Evolution und der Protest des Kreationismus

Hansjörg Hemminger

Kreationisten und die Bewegung für ein „intelligentes Design“ sind sich sicher: Die Evolutionstheorie ist falsch oder mindestens unvollständig. Sie meinen, wissenschaftlich beweisen zu können, dass die Schöpfungsgeschichten am Anfang der Bibel wissenschaftlich zutreffen, und dass ein intelligentes Wesen die Welt und die Lebewesen schuf. Sie meinen auch, damit den biblischen Schöpfungsglauben verteidigen zu können.

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Die schwierige Beziehung von Ratio und Religio: Der Inquisitionsprozess gegen Galileo Galilei

Pierre Leich

Das Bild des modernen Menschen vom Inquisitionsprozess der römischen Kurie gegen den italienischen Naturforscher Galileo Galilei ist schnell erzählt: Obwohl Galilei Beweise für die heliozentrische Lehre mit der Sonne in der Mitte und den sie umkreisenden Planeten vorbringen konnte, wurde er von einer bornierten Kirche wegen Copernicanismus angeklagt und verurteilt.

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Das Universum... Erklärbar oder ein Mysterium?

Willem B. Drees

Wird es jemals eine Antwort auf alle Fragen zum frühen Weltall geben? Meiner Meinung nach kann die Wissenschaft den Horizont weiter hinausschieben: unser Blick wird weiter reichen, und dadurch werden wir Dinge auch anders sehen. Jedoch kann die Wissenschaft den "Horizont des Nicht-Wissens" nicht aufheben; es bleibt "ein Nebel, in den unsere Fragen entschwinden, und nie kommt ein Echo jemals zurück".

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Zeit zum Umdenken? Unsere gegenwärtige Verantwortung für die Umwelt

Günter Altner

1969 fand in der Evangelischen Akademie Mülheim/Ruhr die erste große kirchliche Umwelttagung zum Thema „Dürfen im Rhein Fische schwimmen“ statt. Es ging um die Rolle der chemischen Industrie, die damals Umweltschutz und insbesondere Gewässerschutz als Nebensächlichkeit praktizierte. Inzwischen war in Wyhl der Streit um die Kernenergie ausgebrochen. Schon damals ging es um den Ausstieg.

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Die Grundlagen der Realität: Die Quantenwelt und ihre offenen Fragen

Mark Harris

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie erklärt. Die Quanten verdienen diese weltweite Aufmerksamkeit und dieses Prestige aufgrund des erstaunlichen Erfolgs der Quantenwissenschaft.

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Willensfreiheit als neurobiologisches, philosophisches und theologisches Problem

Birgitta Annette Weinhardt

Über die Frage der Willensfreiheit debattiert die Philosophie seit ihren Anfängen. Aber noch heute gibt es keine paradigmatische Antwort, so dass noch immer hitzig über dieses Problem diskutiert wird. Im 20. Jahrhundert verschärften neurobiologische Erkenntnisse den Streit (sehr medienwirksam etwa im Manifest der Hirnforschung, 2004). In der Naturwissenschaft wird das Thema Willensfreiheit unter der Fragestellung bearbeitet, wie sich Geist und Gehirn, Mentales und Materielles im Prozess der Entscheidungsfindung zueinander verhalten. Ist die bewusste Entscheidung von unbewusssten Gehirnvorgängen determiniert oder nicht?

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Heute von der Seele reden...

Dirk Evers

Die Seele ist in Verruf geraten. Zumindest in der empirischen Wissenschaft, in der Neurophysiologie und Hirnforschung spielt sie keine Rolle mehr, ist der Gebrauch dieses Begriffs vielmehr verdächtig. Dem steht die Hartnäckigkeit gegenüber, mit der sich der Seelenbegriff im alltäglichen Sprachgebrauch gehalten hat. Wir müssen deshalb klären: Wofür steht der Seelenbegriff eigentlich? Wofür kann er noch stehen? Brauchen wir ihn, ist er unverzichtbar?

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Der Schrei der Erde und der Abschied der Weisheit

Celia Deane-Drummond

Theologisch betrachtet ist die Zerstörung der Erde durch menschliche Aktivitäten nicht nur eine Bedrohung für gegenwärtige und künftige Generationen. Vielmehr gehen mit der Zerstörung oder Störung verschiedener rhythmischer Muster innerhalb des Erdsystems auch Dimensionen Gottes ursprünglicher Kreativität durch Weisheit verloren. Die Weisheit entgleiten zu lassen, kommt einem Verlust unserer Menschlichkeit gleich, auch wenn es immer noch möglich ist, sich auf die natürliche Weisheit einzustimmen und sich so für eine Erde einzusetzen, die wiederhergestellt werden kann.

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Warum braucht die Menschheit Biodiversität?

Fabien Revol

Was für ein seltsamer Titel! Im Zusammenhang mit der ökologischen Krise würde ein guter Titel vielleicht dazu beitragen, dass wir uns fragen, warum Biodiversität an und für sich wichtig ist. Dass die Menschheit Biodiversität braucht, ist dieser Frage untergeordnet und liegt auf der Hand: Ohne Biodiversität ist menschliches Leben auf der Erde nicht möglich, in der Tat wäre überhaupt kein Leben möglich ohne sie. Der Verlust von Biodiversität ist für die Menschheit in Bezug auf ihre unmittelbaren Bedürfnisse in der Tat katastrophal, aber man würde bei dem Verweilen auf dieser Fragestellung den Sinn einer ökologischen Ethik verfehlen, die die Würde des Menschen in ihre Überlegungen einbezieht. Lassen Sie uns also erst überlegen, warum Biodiversität für menschliches Leben notwendig ist. Um sie besser zu schützen, sollten wir die wahre Natur der Biodiversität aber tiefer verstehen. Schließlich werden wir erkennen, warum Biodiversität einem spirituellen Bedürfnis der Menschheit entspricht.

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Das Universum - ein Grund zum Staunen

Arnold Benz

Das Universum ist immens, unvorstellbar gross. Als Tycho Brahe vor vierhundert Jahren das Universum modellierte, setzte er seinen Rand kurz jenseits des Planeten Saturn. Wir wissen heute, dass das beobachtbare Universum eine Billiarde (1015) mal grösser ist. Unfassbar!

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Ganzheitliche Wirklichkeitserkenntnis

Matthias Haudel

Die Lebenswirklichkeit des Menschen ist vielschichtig und in unterschiedliche Erfahrungsdimensionen eingebunden. Damit geht die existenzielle Suche nach sinnvoller Ganzheit der verschiedenen lebensweltlichen Zusammenhänge einher. Diesem Grundbedürfnis nach ganzheitlicher Wirklichkeitserkenntnis kann der Dialog von Theologie und Naturwissenschaft maßgeblich dienen, indem er ein ganzheitliches Wirklichkeitsverständnis ermöglicht.

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Was sind Wunder?

Hans-Dieter Mutschler

Wunder kennen wir aus der Bibel und aus der religiösen Überlieferung, zumindest meinen wir zu wissen, was ein Wunder ist. Was aber macht sie wirklich aus? Es gibt zwei Fehldeutungen des Wortes ‘Wunder’, die sehr ver­breitet sind und sich gegensätzlich wähnen, wo sie doch auf derselben Verwechslung beruhen: Einmal das materialistische, zum anderen das religiös-fundamentalistische Konzept. Beide unterstellen, dass Wunder etwas objektiv Feststellbares sind, wie z.B. eine Sonnenfinsternis oder ein Kanonenknall. Solche Ereignisse sind ja in keiner Weise von meiner ideologi­schen Voreinstellung abhängig. Wer sie leugnet, wäre ein kli­nischer Fall. Bei Wundern ist das aber nicht so.

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Nur der Himmel ist die Grenze? Nachhaltige Entwicklung als Herausforderung am Beispiel unserer Weltraumumgebung

Andreas Losch

Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit unserer Zeit. Auf politischer Ebene wurden die Millenniumsziele der Vereinten Nationen bereits 2015 hin zu 17 Nachhaltigkeitszielen erweitert, die von Armuts- und Hungerbekämpfung, Gesundheit und Bildung über gesellschaftliche Fragen wie die Gleichstellung der Geschlechter bis hin zum Klimaschutz reichen, und im Übrigen auch ökonomisches Wachstum einschließen, weil es mit Beschäftigung und Wohlstand verbunden wird. Nachhaltigkeit als Inklusionsprinzip soll hier im Grunde die Errungenschaften der neuzeitlichen Zivilisation absichern, ohne die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen aus dem Blick zu verlieren und den bereits an der Umwelt angerichteten Schaden zu übersehen. Wurde dabei aber vielleicht immer noch etwas vergessen?

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Die neue Debatte um die „grüne Gentechnik“. Ein Beitrag aus Sicht der theologischen Ethik

Alexander Maßmann

Die „grüne Gentechnik“ macht wieder von sich reden. Im April diesen Jahres hat die Europäische Kommission eine Studie zur „Neuen Gentechnik“ veröffentlicht, die für eine weniger strikte rechtliche Regulierung des Genom-Editing an Pflanzen plädiert. Auch im deutschen Bundestagswahlkampf werden  gentechnisch veränderte Pflanzen (gv-Pflanzen) diskutiert. In ihrem Wahlprogramm bekennen sich etwa Die Grünen nach wie vor zur „Gentechnikfreiheit“, doch es findet sich darin auch ein Satz, mit dem es eine besondere Bewandtnis haben dürfte: „Nicht die Technologie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum.“

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Klimawandel und die Liebe zur Schöpfung. Eine neutestamentliche Annäherung

Hubert Meisinger

Tropische Nächte in Deutschland, schwere Waldbrände in Schweden, Australien und den USA, hochsommerliche Temperaturen nördlich des Polarkreises: der Klimawandel macht sich bemerkbar. Überall auf der Welt. Unübersehbar für alle, die die stetigen Veränderungen des Wetters in allen Regionen der Welt beobachten. Von einem „Vorboten“ des Klimawandels war zum Glück nicht mehr die Rede. Vielmehr von einer drohenden „Heißzeit“, wie es der Klimaforscher Schellnhuber mit Kolleginnen und Kollegen andeutete, weit weg von den normalen Schwankungen über die Jahrhunderttausende hinweg, in einer völlig anderen Senke zwischen „kalt“ und „heiß“ weit oberhalb dessen, was Menschen und Umwelt bisher als heiß erlebt hatten.

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Superintelligenz und Singularität: Übernehmen Künstliche Intelligenz und Roboter die Macht?

Thomas Ramge

In wenigen Jahren werden wir viele Entscheidungen im Alltag an aus Daten lernende Assistenten delegieren. In wessen Interesse aber agiert der virtuelle Assistent? KI-Systemen fehlt die Fähigkeit, das große Ganze zu sehen. Sie können uns das Denken nicht abnehmen. Bis auf weiteres müssen wir uns nicht vor Künstlicher Intelligenz fürchten, sondern vor Menschen, die sie missbrauchen.

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Gott und das Virus

Andreas Losch

Die neuartige Variante SARS-CoV-2 des Coronavirus hält die Welt in Atem. Grenzen werden geschlossen, die Wirtschaft macht eine ungewisse Zwangspause. Der unsichtbare Feind überträgt sich leicht und vermehrt sich, bevor er beim Betroffenen zum Ausbruch kommt. Dies ermöglicht ihm eine schnelle Verbreitung und gefährdet insbesondere die Alten und Kranken unserer Gesellschaft. Noch nicht alle Menschen verstehen das Problem. Die Zahl der Infizierten verdoppelt sich alle 2-3 Tage, dieses exponentielle Wachstum können wir uns schlecht vorstellen. Die Zahl der Kranken und Todesfälle nimmt deutlich zu, ist aber heute erst in Entsprechung zum Stand der Infizierten vor durchaus mehreren Tagen. Den Gesundheitssystemen droht Überlastung. Gegenmittel gibt es noch nicht, nur Testmöglichkeiten, aber zu wenige.

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Evolution und das Designargument in der Biologie. Ist Intelligent Design in der Natur belegbar?

Martin Neukamm (Gastbeitrag)

Die Studiengemeinschaft Wort-und-Wissen vertritt die Auffassung, Lebewesen besäßen Merkmale, die auf einen „geistigen Urheber“ schließen ließen. Natürliche Prozesse wie Evolution seien nicht in der Lage sie hervorzubringen. Widenmeyer/Junker (2016) führen Befunde für diese These an und entfalten ihr Design-Argument (auch „Intelligent Design“ / ID genannt) systematisch. Zudem erklären sie, Kritiker würden am Kern des Design-Arguments scheitern. Nehmen wir die Behauptung ernst und untersuchen, was davon zu halten ist: Wie begründen die Autoren Intelligent Design? Ist ihre Argumentation nachvollziehbar und der Design-Ansatz eine vernünftige Alternative zur wissenschaftlichen Evolutionstheorie?

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Warum „intelligentes Design“ keine Naturwissenschaft ist. Eine Einführung für Nichtbiologen

Hansjörg Hemminger

Die Bewegung für ein „intelligentes Design“ (ID) geht davon aus, dass Naturprozesse, wie sie die biologische Evolutionstheorie voraussetzt, keine Innovationen bzw. neue „Designs“ von Lebewesen hervorbringen können. Dafür sei eine „geistige Verursachung“ nötig, also eine über- oder außer-natürliche Intelligenz, die lenkend in die Evolution eingreift. Michael Behe, einer der wichtigsten ID-Vertreter, ist der Ansicht, dass sich ID biologisch beweisen ließe.

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Die Himmel verkünden... Astronomie, Kalender und Religion

Leitartikel von Fr. Juan Casanovas S.J.

Der erste und praktischste Grund, warum die Menschen im Altertum die Sterne und Planeten mit ihren jeweiligen Bewegungen studierten, war der Wunsch, einen zuverlässigen Kalender zu erstellen.
Ein Kalender zählt die Tage in Einheiten von Wochen, Monaten und Jahren. Das Problem bei der Erstellung eines Kalenders ist der Tatsache geschuldet, dass der Mondmonat keine exakte Anzahl von Tagen hat; und ebenso wenig hat das Jahr eine exakte Anzahl an Tagen oder eine genaue Anzahl an Monaten. Die Differenzen, Bruchteile eines Tages und Bruchteile eines Monats innerhalb eines Jahres, summieren sich über die Jahre, was es schließlich erforderlich macht, Tage hinzuzufügen oder wegzulassen, damit der Kalender im Einklang mit der jährlichen Abfolge der Jahreszeiten bleibt. Dieses Verfahren nennt man Interkalation oder Einschaltung. Ein guter Kalender ist ein einfaches und klares Regelwerk, aus dem hervorgeht, wann gegebenenfalls ein Tag oder gar ein Mondmonat eingeschaltet werden muss.

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Warum verurteilte die Katholische Kirche Giordano Bruno wirklich?

Alberto A. Martinez

Als akademische Disziplin ermöglicht die Wissenschaftsgeschichte gewisse Einsichten, die nicht nur für die Geschichte von Bedeutung sind, sondern auch für Diskussionen über das Verhältnis von Wissenschaft und Religion. Eine dieser Behauptungen war die eindeutige, Jahrzehnte alte Überzeugung, dass die Katholische Kirche Giordano Bruno nicht wegen astronomischer Ansichten, sondern wegen religiöser Ketzereien verurteilt hatte. Er wurde im Februar 1600 in Rom bei lebendigem Leibe als Ketzer verbrannt. Als jemand, der Mythen in der Wissenschaftsgeschichte aufdeckt, hatte auch ich gelernt, dass Bruno nicht wegen seiner Ansichten über die Erde oder das Universum sterben musste. Meine Eindrücke begannen sich jedoch zu wandeln, als ich längere Zeit mit der Analyse von Primärquellen in lateinischer und italienischer Sprache verbrachte.

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Ein wilder Gott

Thomas J. Oord

Wie sollen wir über Gottes Gegenwart in der Schöpfung denken? Wie über jemanden, der auf einem Turm steht und auf unbedeutende Kreaturen im Fluss der Geschichte hinabsieht? Manche Theologen sprechen von einem Gott, der "weit über" uns oder überweltlich ist. Ich dagegen betone Gottes Allgegenwart und Allzeitlichkeit. Die Perspektive Gottes fühlt die Schöpfung eher als von oben auf sie zu schauen. Wenn man, so wie ich, der Meinung ist, dass Gottes Werk immer Ausdruck von Liebe ist und deshalb immer ohne kontrollierenden Herrschaftsanspruch, dann könnte man denken, dass die Gesundheit von Gottes Ökologie der Liebe zum Teil davon abhängt, wie wir und andere Organismen auf Gottes Einfluss reagieren. 

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Was ist Leben, interdisziplinär betrachtet?

Andreas Losch

Wenn wir uns fragen, woran man Leben erkennen kann, erscheint uns das zunächst als evident. Man kann doch den Unterschied zwischen einem Stein und einem Baum gut sehen, oder gar den zu einem Tier. Denkt man jedoch weiter über die Frage nach, ist es gar nicht mehr so einfach zu sagen, worin strukturell eigentlich der Unterschied liegt. Was unterscheidet Leben vom Unbelebten? Lange hat man geglaubt, dem Leben sei eine besondere Vitalkraft zu eigen. Biologen sagen aber deutlich: Leben ist nichts als Chemie und Physik. Können Philosophie und Theologie sich damit aber zufriedengeben, wenn Aristoteles von einer selbstverwirklichenden Kraft spricht, die jedem Organismus innewohnt, und es in biblischen Texten Gottes Atem ist, der der Welt Leben einhaucht?

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Wurde die Urknalltheorie aus Glauben geboren? Lemaîtres Uratom-Hypothese

Dominique Lambert

Es war ein Physiker und katholischer Priester, Vater Georges Lemaître, der die heutzutage weithin akzeptierte Idee entwickelte, dass das Universum einen Anfang hatte, von ihren Kritikern “Urknalltheorie“ genannt. Was inspirierte ihn, diese Annahmen zu machen? Trafen sich Wissenschaft und Glaube in seiner wissenschaftlichen Theorie, wie unterschied er zwischen den beiden?

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Vertragen sich Religion und Evolution?

Michael Blume

Charles Darwin (1809 – 1882), der Entdecker der Evolutionstheorie hatte dazu eine klare Meinung: Trotz persönlicher Glaubenszweifel antwortete er auch noch im Alter von 70 Jahren einem anfragenden Studenten, es sei „absurd zu bezweifeln, dass ein Mensch ein entschiedener Theist und ein Evolutionär sein kann. […] In meinen extremsten Schwankungen bin ich nie ein Atheist in dem Sinne gewesen, dass ich die Existenz Gottes geleugnet hätte.“ Auch in seinem letzten Lebensjahr begeisterte sich der studierte Theologe Darwin für ein Buch, das die Vereinbarkeit von Wissenschaften und Religionen vertrat und insbesondere Buddha, Muhammad und Jesus ehrte.

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Homöopathie - eine kritische Stellungnahme

Edzard Ernst

Die Homöopathie ist offenbar ein ganz besonderes Thema; will man ihren Anhängern glauben, dann ist jemand entweder ein Verfechter dieser Behandlungsweise, oder er hat ganz einfach zu wenig Ahnung, um eine konträre Meinung kompetent zu vertreten. Mit aus diesem Grund bin ich seit Jahren ein Dorn im Auge der Homöopathie. Nachdem ich Homöopathie in einem homöopathischen Krankenhaus gelernt hatte, habe ich mich über 20 Jahre lang mit ihr als Forscher auseinandergesetzt. Der Vorwurf, ich sei nicht kompetent, die Homöopathie zu kritisieren, ist also wenig glaubhaft.

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Das Universum - Weltbild, Design, Vexierbild, oder Ikone?

Arnold Benz

Schaut man im Internet unter „Weltbild“ nach, findet man vor allem Beiträge aus der Astronomie. Sie berichten, wie sich das Weltbild von der flachen Erdscheibe, zur Kugelgestalt, dann zum heliozentrischen Weltbild, und schließlich zu einem galaktischen Weltbild entwickelte. Es ist die natürliche Entwicklung des Gewahrwerdens, wie wir es auch bei Kindern feststellen: zunächst die flache Umgebung (Lebenswelt), dann der runde Globus auf dem Büchergestell (Eltern), dann die Planeten, welche die Sonne umkreisen (Schule). Diese Art von Weltbild entspricht dem räumlichen Aufbau des Kosmos, soweit er bekannt ist. Das war früher nicht so.

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Top-Themen im Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie – aus persönlicher Perspektive

Michael Welker

In den letzten 30 Jahren wurde der Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie insbesondere in der angelsächsischen Welt stark weiterentwickelt. In seinem Buch Science and Theology: The New Consonance (1998) hat Ted Peters 13 Vertreter dieses Dialogs versammelt und vier unterschiedliche Phasen benannt, nämlich erstens die methodologische Phase, zweitens die physikalische Phase, drittens die biologische Phase und viertens die theologische Phase.  Ich beteiligte mich an diesem Dialog von der zweiten, der physikalischen Phase an – oder besser gesagt, an ihrem Ende, im Übergang zur biologischen Phase.

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Nutzen und Schaden von Tierversuchen

Clemens Wustmans und Stephan Schleissing

Versucht man sich an einer Abwägung, an einer ethischen Urteilsbildung im Hinblick auf den Nutzen und Schaden von Tierversuchen, steht man vor einem grundsätzlichen Dilemma, denn „Schaden“ und „Nutzen“ sind beim Tierversuch meistens sehr ungleich verteilt – geschädigt werden in derartigen Versuchen per Definition Tiere, die mit zahlreichen Einschränkungen, nicht zuletzt ihrer Gesundheit oder ihrem Leben „bezahlen“; wenn Tiere überhaupt einen Nutzen ziehen, dann höchstens sehr mittelbar. Profiteure dieser Versuche sind in der Regel die Menschen.

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Emergenz

Hans Dieter Mutschler

Die Emergenzlehren entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit folgender Problematik: Man hatte damals mechanistische Erklärungen zur Verfügung, die im Bereich des Anorganischen glänzend funktionierten, aber schlecht auf das Lebendige anwendbar waren. Andererseits gab es die metaphysischen Entelechielehren des Neovitalismus, die die Emergentisten nicht akzeptieren konnten, da sie eine materialistisch-naturalistische Position vertraten. Sie suchten also einen ‚dritten Weg’.

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Naturwissenschaft und Religion in der Schule. Empirische Einblicke und bildungstheoretische Konsequenzen

Martin Rothgangel

Das Thema "Naturwissenschaft und Religion" ist ausgesprochen komplex und vielfältig. So beschäftigen immer wieder bestimmte Facetten dieses Themas die öffentliche Aufmerksamkeit: Spätestens seit den 1980er Jahren die Umwelt- und Schöpfungsproblematik, in den 1990er Jahren trat zunehmend die bioethische Diskussion in das Rampenlicht, seit Beginn des neuen Jahrtausends widmen sich zahlreiche populärwissenschaftliche Fachzeitschriften dem Phänomen "Gott und Gehirnforschung" und gegenwärtig bestimmt unvermutet die Kreationismus- bzw. "Intelligent Design"-Diskussion oder der öffentlichkeitswirksame Atheismus von Richard Dawkins die Schlagzeilen.

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Was bedeutet Schöpfung heute?

Christian Link

Auf die Frage, wo in seiner Theorie der Planetenentstehung Gott vorkommt, soll der Mathematiker Pierre S. Laplace  Napoleon mit dem Diktum geantwortet haben: „Sire, ich habe diese Hypothese nicht nötig!“ Laplace antwortet als Wissenschaftler. Seine Wissenschaft kommt seit Galilei und Descartes ohne die Annahme eines Gottes aus. Er fragt nach der Natur, nicht nach der Schöpfung. Denn die Frage nach der  Schöpfung kann den Schöpfer, der die Welt im ganzen „gemacht“ hat, nicht ausklammern.

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Zeit und Ewigkeit

Antje Jackelén

"Was also ist 'Zeit'? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht." Sobald von der Zeit die Rede ist, wird diese Bemerkung des Kirchenvaters Augustin aus dem Jahre 397 gern zitiert. Sie stammt aus dem elften Buch seiner Bekenntnisse, in dem Augustin sich intensiv mit der Zeit auseinandersetzt. Viel seltener ist von den Anfangszeilen dieses elften Buchs die Rede.

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Gibt es einen freien Willen?

Wolfgang Achtner

Findet die These prominenter Neurowissenschaftler, der Mensch habe keinen freien Willen und daher auch keine Verantwortung, deswegen in den Medien ein so großes Echo weil es die weitverbreitete Tendenz in unserer Gesellschaft bedient, Verantwortung auf andere abzuschieben, Eigeninitiative möglichst zu unterlassen und anstehende Probleme anderen anzulasten, anstatt sie aus eigener Verantwortung in Angriff zu nehmen?

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Durchgeknallte Teilchenphysik?

Ulrich Pontes

"Neues Rätsel um das Gottes-Teilchen", "Hoffnung auf das Higgs": In den vergangenen Wochen hat sie wieder einmal ein paar kleinere Schlagzeilen gemacht, die Teilchenphysik. An den Grenzen unseres Wissens über das, was die Welt im Innersten zusammenhält, geht es derzeit jedoch bestenfalls noch zäh voran. Alexander Unzicker, Autor des Buches „Vom Urknall zum Durchknall“, sieht die Physik deshalb in einer Sackgasse. Eine kritische Würdigung.

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Zwischen Geist und Materie – Wie lässt sich die leibliche Existenz des Menschen fassen?

Frank Vogelsang

Die Diskussion zu dem Verhältnis von Geist und Materie weist jenseits abstrakter metaphysischer Diskussionen auf das zentrale Rätsel der menschlichen Existenz. Wir wissen als Menschen nur zu gut, dass unsere Existenz in entscheidenden Dimensionen materiell bestimmt ist. Doch wir erleben ebenso, wie wir uns in unserem Denken auf Strukturen wie der Mathematik, der Logik beziehen können, dass wir zu Worten und Bildern fähig sind, die eine gewisse Eigenständigkeit haben, dass wir moralischen Werten folgen können, die über die materielle Welt hinausweisen. Der Versuch der Bestimmung des Verhältnisses von Geist und Materie ist also im Kern immer auch ein Versuch der Bestimmung der menschlichen Existenz.

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Künstliche Intelligenzverstärkung – Wie die KI unser Leben verändert

Thomas Ramge

Alle reden über Künstliche Intelligenz. Der Begriff klingt groß. Manchmal macht er Angst, dass Maschinen bald schlauer sind als Menschen. Aber was ist KI eigentlich? Technisch gesehen sind KI-Systeme aus Daten lernende Systeme. Der Mensch programmiert nicht mehr wie bei klassischer IT sein Wissen in Computer hinein. Er schafft eine Lernumgebung, in denen Algorithmen ähnlich wie wir Menschen aus Beispielen lernen. Durch diesen Technologiesprung können Maschinen heute vieles, was früher nun Menschen konnten. Zum Beispiel Gesichter erkennen, Autofahren oder Krebs erkennen. Die KI-Systeme der neuesten Generation, beispielsweise große Sprachmodelle wie ChatGPT, beherrschen nun auch menschliche Sprache. Das ist alles sehr beeindruckend. Aber dennoch bleiben Künstliche Intelligenzen Werkzeuge von Menschen für Menschen. Sie ersetzen in der Regel keine Menschen, sondern werden zunehmend zu Ko-Piloten und Sparringspartnern. Und im Idealfall sind sie Verstärker menschlicher Intelligenz.

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Wenn die Welt viral geht: Viren und ihr Einfluss auf das Leben

Mirjam Schilling

Vor etwas mehr als 100 Jahren haben wir sie zum ersten Mal beschrieben: Die Viren. Krankheitserreger, die so klein sind, dass man sie damals nicht aus einer Lösung filtern konnte, wie das eben, im Gegensatz, für Bakterien möglich war. Virus, der lateinische Name für Gift, beschreibt dann auch schon treffend, wie wir sie wahrnehmen: als Leidverursacher und Übel, das Schaden anrichtet. Die vergangenen Pandemien, die uns noch lebhaft vor Augen stehen, scheinen das zu bestätigen. Umso überraschender sind dann aber vielleicht so manche Erkenntnisse, die wir durch die besseren technischen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten über Viren gewonnen haben.

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Evolution und Nächstenliebe

Corinna Klodt

Was hat die Evolution des Menschen mit der biblisch gebotenen Nächstenliebe zu tun? In der interdisziplinären Forschung im Bereich „Theologie und Naturwissenschaften“ wird diese Frage kontrovers diskutiert. Ist Nächstenliebe unabhängig von jeder Evolution, oder kann die Evolution auch bei der Entwicklung von Nächstenliebe eine Rolle gespielt haben?

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Verkörperte Energie

Ernst Peter Fischer

Energie ist ein hochaktuelles Thema, bleibt aber ein uralter Begriff der Philosophie. Aristoteles wollte damit die Kraft beschreiben, die Möglichkeiten in Wirklichkeiten verwandeln kann, die also ein potentielles in das real erlebte Sein umzusetzen vermag. Vorgänge dieser Art lassen sich als eine Art Schöpfungsgeschichte erzählen, wie es lange vor dem Aufkommen der modernen Wissenschaft geschehen ist.

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Der Stern von Bethlehem

Harald Lesch

Seit vielen Jahrhunderten untersucht man den historischen Hintergrund der Bibel. Hierzu gehört auch eine astronomische Erklärung der so märchenhaft anmutenden Himmelserscheinung, die die Weisen aus dem Morgenland nach Jerusalem an den Hof König Herodes führte: der Stern von Bethlehem. Könnte hinter dieser Geschichte ein wahres Ereignis am Himmel stecken?

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Astrotheologie

Ted Peters

Im Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften bietet die Astrobiologie eine Reihe faszinierender Herausforderungen. Die Erforschung des Weltraums erfordert nämlich mehr als nur den Blick in die Sterne durch ein Teleskop. Sie umfasst notwendigerweise auch die Urknall-Kosmologie, die Evolutionsbiologie und die Relativitätstheorie. Laut NASA ist Astrobiologie die Untersuchung des Ursprungs, der Entwicklung und der Verbreitung von Leben im Universum.

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Wo wohnt Gott?

Ulrich Beuttler

Früher, als die Welt noch endlich und viel kleiner war, hätte man gesagt: Gott wohnt im Himmel. Gott wohnt dort, wo die sichtbare Welt aufhört. Am Ende der Welt, sagte man im Mittelalter, hinter dem sichtbaren Himmel, hinter den Sphären der Planeten und Sterne, beginnt der Himmel Gottes. Dort wohnt Gott mit den Engeln, den Heiligen und Seligen. So hat es Hartmann Schedel anschaulich in seiner Weltchronik von 1493 gezeichnet. Im Laufe der Neuzeit wurde die Welt jedoch zum Universum, sie wurde größer und größer, ist heute knapp 14 Milliarden Lichtjahre ausgedehnt. Wo wohnt Gott jetzt? Man kann sagen, er wohnt im Unendlichen, man kann aber auch sagen, er wohnt überall und nirgends.
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Dein ist die Zukunft – hoffnungsvoll Leben zwischen Genesis und Apokalypse

Heino Falcke

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war noch wüst und öd, und Dunkelheit lag über der Urflut, aber der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Gott sagte: “Es werde Licht” (Gen 1,3), und es ward Licht.
Unser Ursprung liegt in der Dunkelheit der Zeit vor dem gleißendem Urknall verborgen. Gab es da überhaupt Zeit, oder gab es da nur eine zeitlose, trostlose, gleichgültige, tote, dunkle und wüste Urflut von Quantenschaum?
Es herrschte Leere, aber dennoch Autorität. Nicht greifbar, nicht sichtbar, nicht messbar. Noch nicht. Denn plötzlich - in einem Blitz von Kreativität und Licht, bricht das Universum aus sich heraus. Damals – im Anfang – war sogar die Materie noch Licht.
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Warum Nachhaltigkeit so schwer zu erreichen ist und was wir dagegen tun können. Analyse und Handelsprinzipien

Christian Berg

Vor fast fünfzig Jahren, 1972, erschien der erste Bericht an den Club of Rome, „Die Grenzen des Wachstums“, der auf die existenzbedrohenden Folgen ungebremsten Wachstums hinwies. Vor fast dreißig Jahren, 1992, verständigte sich die Weltgemeinschaft in Rio auf das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung, geleitet von der Überzeugung, dass Umwelt und Entwicklung integriert betrachtet werden müssen. Die damals noch recht unverbindlich gehaltenen Empfehlungen, die für die weltweite Staatengemeinschaft wohl nur wegen ihrer Unverbindlichkeit zustimmungsfähig waren, wurden noch einmal fast ein Vierteljahrhundert später, 2015, durch die Agenda 2030 mit spezifischen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung konkretisiert. Ihre 169 Teilziele sollen in den nächsten 9 Jahren realisiert werden. Doch es sieht derzeit nicht so aus, als würden diese Ziele auch nur annähernd erreicht werden.

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Ist Nachhaltigkeit ein christliches Gebot?

Robert S. White, FRS

Einige Christen haben die Ansicht vertreten, dass Gott die Ressourcen dieser Welt in erster Linie den Menschen gegeben hat. Sie argumentieren, dass wir uns, da uns die Herrschaft über die Welt gegeben wurde (in 1. Mose 1,28) und die Welt in der Apokalypse zerstört werden wird, nicht allzu viele Sorgen über die Folgen von Handlungen machen sollten wie dem reichlichen Verbrennen vorhandener fossiler Brennstoffe, scheinbar kleinen, durch menschliche Aktivitäten verursachten Klimaveränderungen, intensiver Landwirtschaft, die Ökosysteme verändert, und der Zähmung/Zerstörung der Wildnis um der menschlichen Expansion willen . Andere Christen stimmen der Güte von Gottes Schöpfung zu, weisen aber auch auf den Aspekt der menschlichen Verantwortung für die Pflege dieser Schöpfung hin, indem sie sozusagen als Gottes Hände auf Erden handeln. Sie sehen die neue Schöpfung eher als eine Erneuerung der Erde und nicht als einen Ersatz und verweisen auf Bibelstellen, die auf die Kontinuität menschlicher Bemühungen zwischen der gegenwärtigen und der neuen Schöpfung hinweisen. Sie argumentieren, dass "Nachhaltigkeit" ein guter Slogan für die Art und Weise ist, wie wir unsere Interaktionen mit der Welt angehen sollten.

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Digitale Tyrannophilie – Ein medialer Sieg des Dualismus über den Monotheismus?

Michael Blume

Vor vielen Jahren erwarb sich der Autor in China eine sogenannte „Mao-Bibel“, eine Sammlung der „Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung“ (Foto). Ihn beunruhigte, wie ein autoritärer Herrscher im Zuge der von ihm proklamierten „Kulturrevolution“ auch nahezu alle Institutionen zerschlagen konnte, die ihm Einhalt hätten gebieten können. Sind wir heute bereits einige beunruhigende Schritte weiter?

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Technik und Transzendenz: Über das Wesen der Technik und die normativen Verpflichtungen ihres Gebrauchs

Benedikt Paul Göcke

Die gegenwärtigen Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und der synthetischen Biologie eröffnen der Menschheit neue Möglichkeiten. Der Mensch kann jetzt nicht nur das individuelle und gesellschaftliche Leben, sondern auch die Natur auf eine Art und Weise gestalten, die weit über den bislang durch seine Kunstfertigkeit generierten Handlungsspielraum hinausgeht. Aufgrund dieses neuen Handlungsspielraums stellt sich dringlicher denn je die Frage des normativen Gebrauchs von Technik, also der Frage wozu diese benutzt und eingesetzt wird.

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Eine ganz kurze Geschichte der Technik

Ernst Peter Fischer

Menschen haben sich von Anfang an als technisch erfindungsreich erwiesen – Technik leitet sich von Kunstfertigkeit ab – und in ihrer Geschichte früh angefangen, Metall zu bearbeiten, Glas herzustellen, Hebel zu konstruieren und Schrauben anzufertigen, die von Aristoteles als Maschinen bezeichnet worden sind. Mit ihrer Hilfe haben sich Menschen von der Natur entfernt, und „der Abstand zur Natur ist das Wesen des Menschen selbst“, wie es Karl H. Metz in seiner „Geschichte der Technik in der westlichen Zivilisation“  mit dem Titel „Ursprünge der Zukunft“ formuliert hat.
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Eine ganz kurze Geschichte der Medizin

Ernst Peter Fischer

Die Medizin braucht als Wissenschaft wie jede andere Disziplin ein Objekt, und das kann nicht die Gesundheit sein, über deren Verborgenheit sich Philosophen wie Hans Georg Gadamer Gedanken gemacht haben. Gesundheit ist das Schweigen der Organe, aber der medizinische Forscher muss etwas hören, um seinen Patienten zu verstehen, und so erforschen er und seine Kollegen eine Krankheit oder viele Krankheiten. Ärzte wie der legendäre Hippokrates von Os haben sich spätestens seit den Tagen der Antike um das Aufspüren ihrer Ursachen bemüht, wobei diese Sicht die Fähigkeiten von Heilern und Schamanen welcher Art auch immer aus den uralten Zivilisationen unbeachtet lässt, und zwar trotz unübersehbarer praktischer Erfolge der vorzeitlichen Heilkunst.

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Wurde das Universum von Gott erschaffen? Wie sich aus der Feinabstimmung der Naturkonstanten ein Argument für einen Schöpfer gewinnen lässt

Matthias Schleiff

Am Anfang, so sagt man, schuf Gott Himmel und Erde. Dass bei diesem Anlass leider niemand dabei gewesen sei, beklagte schon der Physiker Steven Weinberg. Eine Wissenschaft, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Anfänge des Universums zu rekonstruieren, hat sich in den vergangenen hundert Jahren entwickelt: 1927 formulierte der belgische Jesuitenpriester Georges Lemaître eine Theorie des Urknalls. Ihre empirische Beglaubigung lieferten Arno Penzias und Robert Wilson von den „Bell Telephone Laboratories“ im Jahr 1964 mit der Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung. Für eine Theorie, die die verschiedenen Puzzleteile zu einem konsistenten Bild des Kosmos zusammenfügte, erhielt James Peebles jüngst den Nobelpreis für Physik des Jahres 2019.

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Newtons Truhe: Gott, die Gravitation und das Gefüge der Welt

Suzann-Viola Renninger

An dem Tag, an dem ich als Teenager das Gravitationsgesetz von Isaac Newton kennenlernte, begann ich an der Vernünftigkeit der Wissenschaft zu zweifeln. Schien doch die Gravitationskraft in den Religions-, nicht jedoch den Physikunterricht zu gehören. Tatsächlich hatte der Glauben an den einen und allmächtigen Gott Newton zur Idee dieser Kraft und zu der Gewissheit geführt, dass die Welt von wenigen, universellen Grundgesetzen bestimmt wird. Der Erfolg dieser Gesetze, die er 1687 in der «Philosophiae Naturalis Principia Mathematica» vorstellte, spornte seine Nachfolger an, auch in den anderen Gebieten der damaligen Natur- und auch Moralphilosophie nach allgemeinen Prinzipien zu suchen. Eine Fokussierung, die neben Erfolgen auch Nachteile mit sich brachte, da sie die Entwicklung eigenständiger und nicht an der Newtonschen Physik orientierter Erklärungsstrategien bis heute behindert. Ich meine daher, es sei lohnenswert darüber nachzudenken, inwieweit der Glaube an Gott, von dem die Wissenschaften seit der Aufklärung sich vermeintlich befreit haben, weiterhin in der Suche nach Einheit und Ordnung wirkt und die Entwicklung der modernen Wissenschaften auf zu einseitigen Bahnen hält.

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Evolution im Glauben. Theologie eines Naturwissenschaftlers

Wolfgang Schreiner

Darwin und die Evolution wurden oft als Gegensatz zur Religion empfunden. Immerhin widerspricht die Evolutionstheorie dem Wortlaut der Schöpfungsberichte. Andererseits kommt man als Christ nicht mehr vorbei an der modernen Naturwissenschaft. Dabei zeigt diese auch interessante Details, die nahelegen, christlichen Glauben in neuer Sicht zu deuten. Manches kann man sogar besser verstehen, und bisherige Widersprüche verschwinden. Gott – und insbesondere, wie er den Menschen geschaffen hat – muss man sich meiner Ansicht nach etwas anders vorstellen als vielleicht zuvor.

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Wann wurde Jesus Christus geboren?

Rainer Hirsch-Luipold

Jesus aus dem galiläischen Dorf Nazareth im Norden Israels wird von einem grossen Teil der Menschheit als der erwartete Messias oder jedenfalls als aussergewöhnlicher ethischer Lehrer verehrt. Seinen Geburtstag feiern Christen in Mitteleuropa traditionell – nach der vorbereitenden Adventszeit, mit der das Kirchenjahr beginnt – am 25. (bzw. 24.) Dezember. Bisweilen stellen auch Muslime einen Weihnachtsbaum auf – aus Freude am Feiern und an der weihnachtlichen Folklore, aber auch, weil Jesus im Koran unter dem Namen «Isa ibn Maryam» als Prophet gewürdigt wird.

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Evolution und Schöpfung in der Schule – Systematische und pädagogische Überlegungen im Anschluss an das „Evokids“ Projekt

Heinz Herrmann Peitz

2017 fördert die nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, wie schon im Vorjahr die „Evokids“-Initiative eine Vorverlagerung des Evolutionsunterrichts bis in den Grundschulbereich hinein. Für den Religionsunterricht ergeben sich damit neue Herausforderungen aber auch die Gelegenheit, mit SchülerInnen früh- und rechtzeitig ein „Sowohl-als-auch“ von Schöpfung und Evolution zu erarbeiten und einem „Einbruch“ des Gottesglaubens durch die Konfrontation mit den Naturwissenschaften vorzubeugen. 

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Islam und Wissenschaft – Die verhängnisvolle Kettenreaktion nach 1485

Michael Blume

Es ist bis ins kulturelle Allgemeinwissen vorgedrungen: Die islamische Welt war jahrhundertelang der europäischen Geisteswelt wissenschaftlich, kulturell und auch technologisch weit überlegen. Europäer staunten über die großen Städte, Krankenhäuser und Bibliotheken etwa in Baghdad und Cordoba. Muslimische Kaufleute, Gelehrte und Pilger trugen Güter und Wissen aus ganz Eurasien und Afrika zusammen. Jüdische, christliche sowie muslimische Gelehrte retteten unter dem Schirm der islamischen Gesetzgebung durch Übersetzungs- und Austauscharbeiten die Werke und Ideen antiker Denker und Forscher. Noch zu Zeiten der Kreuzzüge erwiesen sich die „Franken“ häufiger als grobe Barbaren, die auf eine schließlich auch militärisch überlegene, islamische Zivilisation trafen. Doch was ist dann im Verhältnis von Islam und Wissenschaft geschehen?

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Nahtoderfahrungen in religions­wissenschaftlicher Perspektive

Jens Schlieter

Berichte von Nahtoderfahrungen sind zu einer bedeutenden Sinnressource der zeitgenössischen Spiritualität geworden, und dies trotz aller biomedizinischen Beteuerungen, dass die Visionen in Todesnähe neurophysiologisch und psychopharmakologisch erklärt werden könnten. Es war der amerikanische Arzt Raymond Moody, der 1975 die verschiedenen Elemente aus diesen Berichten unter dem Oberbegriff „near death experiences“ zusammenstellte. Er gab damit den heterogenen Erfahrungen in Todesnähe einen gemeinsamen Rahmen und griffigen, wenn auch irreführenden Namen, denn manche wurden nicht in Todesgefahr, sondern in Todesangst gemacht. Wie lässt sich das Phänomen solcher Erfahrungen religionswissenschaftlich beschreiben?

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Theologie und Neurowissenschaften

Christina Aus der Au

Es ist über zehn Jahre her, dass zehn Neurowissenschaftler und eine Neurowissenschaftlerin ein vielbeachtetes Manifest herausgaben, in welchem sie sich und der interessierten Öffentlichkeit darüber Rechenschaft ablegten, was die Hirnforscher heute wissen und können. 2014 legte eine andere Gruppe von Neurowissenschaftlern und Philosophen – keine Frau mehr darunter – ein Memorandum vor, in dem sie eine enttäuschende Bilanz zog und eine „reflexive Neurowissenschaft“ propagierte. Wiewohl beide Gruppen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Geisteswissenschaften plädieren, kommt die Theologie bei beiden nicht vor. Kann sie zu dieser Diskussion überhaupt etwas beitragen?

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Der Mythos eines ständigen Kampfes zwischen Wissenschaft und Religion

Peter Harrison

Am 25. Februar 1616, vor 400 Jahren, wurde Galileo von den Katholischen Behörden auferlegt, die Kopernikanische Hypothese zu verwerfen.  Die Idee, dass die Erde sich um die Sonne bewege, wurde als wissenschaftlich ‘närrisch und absurd’ und als ‘von der Form her ketzerisch‘ erklärt. Wie allseits bekannt ist, zögerte Galileo, seine Theorie zu widerrufen und wurde in dem heute berühmt-berüchtigten Prozess von 1633 des Verdachtes der Ketzerei für schuldig befunden und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der Galileo-Prozess wurde symbolisch für die Annahme eines ständigen Kampfes zwischen Wissenschaft und Religion.

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Diskussion zur Grünen Gentechnik - wie rational kann man darüber reden?

Christian Dürnberger und Niklas Schleicher

Die Debatte um die Grüne Gentechnik kann mittlerweile mit einem Theaterstück verglichen werden, das zwar neu inszeniert wird, dessen Inhalt und Ablauf dabei aber jedem Kenner vertraut ist: Es sind die immer selben Argumente, die aufeinander treffen. Die Einen sehen in der Gentechnik ein Arsenal der Pflanzenzüchtung, das ob Klimawandel, den Zielen der Nachhaltigkeit und ob des Bevölkerungsanstiegs eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts sei. Die Anderen verdammen die nicht abschätzbaren Risiken für die menschliche oder tierische Gesundheit und/oder für Biodiversität und ganze Ökosysteme. Studie trifft auf Gegenstudie. Gemäßigte Stimmen werden von lautem Pro und Contra in den Hintergrund gedrängt. Und am Ende findet man sich in einer emotionalen Kontroverse wieder, die Zweifel aufkommen lässt, inwieweit es sich hierbei um eine Debatte innerhalb einer so genannten Wissensgesellschaft handelt – oder nicht doch eher um einen „Glaubenskrieg“.

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Energiewende - sind Kompromisse denkbar?

Fabian Karsch und Thies Clausen

In den Diskussionen um die Politische Ethik wird der Antagonismus von Gemeinwohl und Eigennutz oft als „Krise“ des demokratischen Prozesses zum Thema, den es zu überwinden gilt. In soziologischer Perspektive wird jedoch deutlich, dass die dabei zutage tretenden Aushandlungsprozesse für die Integration und Problemlösung in einer liberalen Gesellschaft auch produktiv gelesen werden können. Der Soziologe Fabian Karsch plädiert am Beispiel der Energiewende deshalb dafür, die unterschiedlichen Positionen über Ausbauziele und regionale Zumutungen nicht als Schwäche, sondern als Stärke einer demokratischen Kultur des Streits zu interpretieren.

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Ist die Welt "in Ordnung"? - Plädoyer für eine "offene Wirklichkeit"

Frank Vogelsang

Das Projekt der methodisch wissenschaftlichen Naturforschung ist menschheits­geschichtlich einmalig. Es hat unser Bild von der Welt in den letzten 400 Jahren gravierend verändert. Der Wechsel etwa vom geozentrischen zum heliozentrischen Vorstellung unseres Planetensystems ist schon oft beschrieben worden, ebenso die weltanschaulichen Folgen. Friedrich Nietzsche hat das in einer schönen Formulierung zugespitzt: „So rollt seit Copernikus der Mensch aus dem Zentrum ins x.“

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Ian Barbours Methodologie in Wissenschaft und Religion

Robert John Russell

Die Theology & Science Community, die vor einem halben Jahrhundert begründet worden ist, blüht und gedeiht. Von Anfang an lag dabei die Methodenfrage im Zentrum: wie kann man diese so verschiedenen Gebiete in Beziehung setzen? Dies soll im Folgenden unter Berücksichtigung von Fragen der Erkenntnistheorie, Fragen der Natur wissenschaftlicher und religiöser Sprache und Fragen der Theoriekonstruktion, Theoriewahl und Theorieverteidigung zu beantworten versucht werden.

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Die Gedanken Gottes denken? Zum naturphilosophischen Ansatz Johannes Keplers

Jürgen Hübner

Was Gott sich gedacht haben mag, als er die Welt schuf, fragen moderne Wissenschaftler eher kritisch bis hin zur Ironie gegenüber Religion überhaupt. Für Johannes Kepler prägte die Geometrie die Gedanken Gottes. Dahinter steht eine lange philosophische Tradition. Kann der Mathematik aber wirklich eine solche Qualität zugesprochen werden?

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Wer sind wir und wo geht die Reise hin?

Ron Cole-Turner

Die Frage der menschlichen Evolution besteht aus vielen Einzelfragen. Es ist zum ersten eine wissenschaftliche Frage zu unserer Vergangenheit. Wann sind im anatomischen Sinne moderne Menschen zum ersten Mal in Erscheinung getreten? Was waren die Wege der menschlichen Ausbreitung über die Erde? Haben moderne Menschen sich mit anderen nahe verwandten Formen menschlichen Lebens wie den Neandertalern oder den kürzlich entdeckten „Denisovanern“ gekreuzt? 

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Die Konsequenzen der Quantentheorie

John C. Polkinghorne

Die Entdeckung der Quantentheorie im ersten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts brachte die größte Revolution in unserem Verständnis der Welt der Physik seit den Entdeckungen von Isaak Newton mit sich. Die Newtonsche Welt der klassischen Physik war klar und determiniert; die Quantenwelt ist verschwommen und unvorhersehbar.

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