Zoe Lehmann Imfeld, Andreas Losch (Hg.): Our Common Cosmos

Exploring the Future of Theology, Human Culture and Space Sciences

Zoe Lehmann Imfeld, Andreas Losch (Eds.), Our Common Cosmos. Exploring the Future of Theology, Human Culture and Space Sciences, London: T&T Clark 2018

This volume collects an international body of voices, as a timely response to a rapidly advancing field of the natural sciences. The contributors explore how the disciplines of theology, earth and space sciences contribute to the debate on constantly expanding ethical challenges, and the prospect of humanity's future.

The discussions offered in this volume see the 'community' as central to a sustainable and ethical approach to earth and space sciences, examining the role of theology in this communal approach, but also recognizing theology itself as part of a community of humanity disciplines. Examining the necessity for interaction between disciplines, this collection draws on voices from biodiversity studies, geology, aesthetics, literature, astrophysics, and others, to illustrate precisely why a constructive and sustainable dialogue is needed within the current scientific climate.

„Theologians as well as scientists should thank Zoe Lehmann Imfeld and Andreas Losch for putting together this collection of thoughtful essays. Each contributing author cultivates the mood of exploration and follows a path that leads to expanded horizons and deeper understanding.“ Theology (August 2019)

Buchvorstellung als Video von Forum Grenzfragen

Jenseits der Konflikte

Andreas Losch, Jenseits der Konflikte. Eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung von Theologie und Naturwissenschaft, Vandenhoeck & Ruprecht 2011

Gewinner des Karl Heim Preises 2011/12 und des Manfred Lautenschläger Award 2013

Theologie und Naturwissenschaften, sind das nicht Gegensätze? So erscheinen sie zwar in der medialen Öffentlichkeit, besonders die Fälle Galilei und Darwin werden dann genannt, um daran das Rückzugsgefecht der Kirche gegenüber einer triumphierenden Wissenschaft zu illustrieren. Andreas Losch stellt den Konflikt jedoch als einen modernen Mythos dar. Er präsentiert den Ansatz des Cambridger Physikers und Priesters John C. Polkinghorne, der von einer Übereinstimmung der Disziplinen ausgeht. Welche Alternativen gibt es jenseits der Konflikte außerdem? Dazu stellt Losch die übersichtliche Einteilung Ian G. Barbours vor, der als Verhältnisbestimmungen von Theologie und Naturwissenschaften neben dem Konflikt auch ein unabhängiges Nebeneinander, einen Dialog oder eine Integration der beiden Disziplinen für möglich hält. Andreas Losch bleibt nicht bei einer bloßen Wiedergabe Barbours stehen, sondern fragt, worauf seine Überlegungen beruhen. Er kommt zu dem Schluss, dass ein sogenannter »Kritischer Realismus« die Grundlage dafür darstellt. Der Autor fragt nach der jeweiligen Definition und Bedeutung des kritischen Realismus in Wissenschaft, Philosophie und Theologie. Anschließend stellt Losch zwei prominente deutschsprachige Ansätze zum Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften dar und vergleicht sie mit dem angelsächsischen Modell auf Basis dieses Kritischen Realismus: die Zeittheorie des Physikers A.M.K Müller und das Gestaltkreiskonzept des Arztphilosophen Viktor von Weizsäcker. Das Fazit am Schluss der Arbeit integriert die verschiedenen Modelle in einem originellen Vorschlag für das Gespräch der Disziplinen. Zwei Exkurse bieten zusätzliche Analysen der Überlegungen des Theologen Jürgen Hübner und des Wissenschaftsphilosophen Michael Polanyi zum Thema.

„So kann man dem ‚konstruktiv-kritischen Realismus‘ nur eine breite Rezeption wünschen.“ Evangelium und Wissenschaft 2/2013

„Insofern damit auf korrektive Ressourcen zurückgegriffen wird, die im kritischen Realismus bereits angelegt sind, ist damit ein erfolgversprechender Weg eingeschlagen.“ Theologische Literaturzeitung Dez. 2013

Zur These, dass der Konflikt zwischen Theologie und Naturwissenschaften ein moderner Mythos ist, hier eine Leseprobe aus dem 1.Kapitel.

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Wir danken Vandenhoeck & Ruprecht für die freundliche Publikationsgenehmigung.

Frank Vogelsang: Offene Wirklichkeit

Ansatz eines phänomenologischen Realismus nach Merleau-Ponty, Verlag Karl Alber 2011

Die Untersuchung zeigt die grundsätzliche Offenheit der Wirklichkeit, die man zwar erfolgreich naturwissenschaftlich erforschen, die man aber nicht in einer geschlossenen und vollständigen Darstellung abbilden kann. Sie knüpft an die phänomenologischen Arbeiten von Merleau-Ponty an, der eine Beschreibung der Wirklichkeit jenseits eines Subjekt-Objekt-Dualismus anstrebte. Aufgrund ihrer leiblichen Existenz können Menschen sich von der Wirklichkeit distanzieren, aber nicht vollständig aus ihr lösen. Weder monistische noch dualistische Ansätze können deshalb überzeugen. Einerseits werden die objektivierend arbeitenden Naturwissenschaften bestätigt, andererseits werden zugleich jene irreduziblen Erscheinungsweisen der Wirklichkeit freigelegt, die etwa in bestimmten Sinnerfahrungen, Emotionen und Intuitionen einen Ausdruck finden. Ein Schema, das sich aus der Metapher des Chiasmus ableitet, ist Grundlage für die Entwicklung eines phänomenologischen Realismus. Aus dieser Analyse der Wirklichkeit folgt die Forderung nach einer Kultur, die die lebensweltlichen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse in eine fruchtbare Beziehung setzt. Dem gemäß ist eine offene Erkenntnishaltung, die die Anstrengungen des Verstehens mit einer Achtsamkeit auf die unverstandenen und unverstehbaren Anteile der Wirklichkeit verbindet.

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Frank Vogelsang: Identität in einer offenen Wirklichkeit

Eine Spurensuche im Anschluss an Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels, Verlag Karl Alber, 2014

Was macht unsere Identität aus? Die Wege zur eigenen Identität sind vielfältig: Wir können von uns erzählen, wir machen "unmittelbare" Erfahrungen, die unsere Identität stärken, wir können unseren Körper wissenschaftlich analysieren. Aber auf keinem dieser Wege erfahren wir endgültig unsere Identität, sie bleibt uns in einer offenen Wirklichkeit immer auch eine ungeklärte Frage.

Die Antworten auf die Frage: "Wer bin ich?" behalten immer etwas von der Frage. Wir können uns ein Leben lang intensiv mit ihr beschäftigen und doch bleibt in allen Antworten etwas ungesagt. Das Buch "Identität in einer offenen Wirklichkeit. Eine Spurensuche im Anschluss an Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels" analysiert den Umgang mit der Frage nach unserer Identität mit phänomenologischen und hermeneutischen Mitteln.
 

Bibliographische Angaben:

Frank Vogelsang
Identität in einer offenen Wirklichkeit
Eine Spurensuche im Anschluss an Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels
(Fermenta philosophica)
Verlag Karl Alber: Freiburg 2014
352 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-495-48644-3
29,00 Euro

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What is Life? On Earth and Beyond

Andreas Losch (Ed.), What is Life? On Earth and Beyond, Cambridge University Press 2017

Approaches from the sciences, philosophy and theology, including the emerging field of astrobiology, can provide fresh perspectives to the age-old question 'What is Life?'. Has the secret of life been unveiled and is it nothing more than physical chemistry? Modern philosophers will ask if we can even define life at all, as we still don't know much about its origins here on Earth. Others regard life as something that cannot simply be reduced to just physics and chemistry, while biologists emphasize the historical component intrinsic to life on Earth. How can theology constructively interpret scientific findings? Can it contribute constructively to scientific discussions? Written for a broad interdisciplinary audience, this probing volume discusses life, intelligence and more against the background of contemporary biology and the wider contexts of astrobiology and cosmology. It also considers the challenging implications for science and theology if extraterrestrial life is discovered in the future.

„All the contributions are well written and extensively referenced. They fit together well and give the impression of careful editing.“ The Observatory: A Review of Astronomy

„The book is a stimulating read for an open-minded interdisciplinary audience that is eager to learn more about very different concepts of life … and intelligence.“ Zeitschrift für Luft- und Weltraumrecht

Contributors: Andreas Losch, Marie-Christine Maurel, Joshua Krissansen-Totton, David C. Catling, Beda A. Hofmann, Antonio Lazcano, Michel Morange, Claus Beisbart, Christian Weidemann, Milan M. Ćirković, Susan Schneider, Alexander Maßmann, Ted Peters, Juan Pablo Marrufo del Torro, SJ, Taede A. Smedes.
With a preface from Kathrin Altwegg.

chapter abstracts

Frank Vogelsang: Die Rede von Gott in einer offenen Wirklichkeit

Phänomenologisch-hermeneutische Untersuchungen nach Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels, Verlag Karl Alber 2016

Die offene Wirklichkeit ist größer, als wir denken. Darüber zu reden, ist ein Wagnis, zu dem die Rede von Gott immer wieder neu einlädt. Hierbei zeigen sich Wege, Wirklichkeit neu zu entdecken. Das ist die zentrale Aussage, die Dr. Frank Vogelsang in seiner neuen philosophischen Arbeit darlegt, die jetzt im Alber-Verlag, Freiburg, erschienen ist. 

Gemeinhin sind die Naturwissenschaften zu der maßgebenden Autorität der Wirklichkeitsdeutung avanciert. In weit verbreiteten Reaktionen auf deren Erfolg wird der Aussagebereich einer Rede von Gott eher auf ein unspezifisches Jenseits oder auf das subjektive Empfinden und moralische Handeln von Individuen eingeschränkt.

Erzählungen erschließen Wirklichkeit
Die philosophisch-phänomenologische Analyse weist aber auf, dass die Wirklichkeit, mit der der leiblich existierende Mensch immer schon verbunden ist, umfassender ist als das, was objektivierende Darstellungen zeigen können. Narrative Formen und metaphorische Ausdrücke erschließen Wirklichkeit in einer gegenüber den Naturwissenschaften eigenständigen Erscheinungsweise. Die Auslegung von Texten mittels hermeneutischer Methoden zeigt fragile und von Spannungen gekennzeichnete Ordnungen einer kontingenten geschichtlichen Wirklichkeit. Dazu gehört auch die christliche Rede von Gott, die an die Erzählungen des biblischen Kanons anknüpft.

Die Grenzen des Aussagbaren sind nicht zugleich die Grenzen der Wirklichkeit
Darüber hinaus gibt es eine weitere Erscheinungsweise der Wirklichkeit mit nur indirekt beschreibbaren Phänomenen, die aber eine große Relevanz für das Wirklichkeitsverständnis hat. Die Rede von Gott erhöht mit Hilfe einer Vielzahl von Grenzausdrücken die Aufmerksamkeit für diese Phänomene.

Einige Grenzausdrücke wie »Reich Gottes«, »Gott der Vater«, »In Christus sein« werden im Lauf der Untersuchung mit phänomenologischen Methoden interpretiert.

Die Rede von Gott kann nicht nur, sie muss ein philosophisches Thema sein
"Ich gehe in dieser Arbeit davon aus, dass die Rede von Gott nicht nur ein philosophisches Thema sein kann, sondern sein muss, sofern man unter der Philosophie eine selbstkritische und argumentative Auseinandersetzung mit den Bedingungen menschlicher Erkenntnis versteht. Wer die Rede von Gott reflektieren will, muss diese Bedingungen beachten. Eine unvoreingenommene philosophische Reflexion der Rede von Gott als menschlicher Rede ist ein zentrales theologisches Anliegen. Hierbei werden die Grenzen des Aussagbaren thematisiert. Die leibphänomenologische Analyse der Wirklichkeit zeigt, dass die Grenzen des Aussagbaren nicht zugleich auch die Grenzen der Wirklichkeit sind. Die offene Wirklichkeit ist größer, als wir denken. Darüber zu reden, ist ein Wagnis, zu dem die Rede von Gott immer wieder neu einlädt. Hierbei zeigen sich Wege, Wirklichkeit neu zu entdecken", begründet Frank Vogelsang die von ihm gewählte Herangehensweise an seinen Untersuchungsgegenstand, die Rede von Gott in einer offenen Wirklichkeit.


Bibliographische Angaben:

Frank Vogelsang
Die Rede von Gott
in einer offenen Wirklichkeit

Phänomenologisch-hermeneutische
Untersuchungen nach
Merleau-Ponty, Ricoeur und Waldenfels
Verlag Karl Alber: Freiburg/München 2016  

376 Seiten
13,5 x 21,5 cm. Kartoniert
€ 39,99 / € [A] 41,10
ISBN 978-3-495-48822-5

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